Bau eines Paars Eigenbau-Winglets für unsere ASW24

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Jeder 24-Flieger kennt es: Dieses Flugzeug will schnell gekurbelt werden. In der Thermik steigt sie am besten bei Geschwindigkeiten zwischen 90 und 100 km/h. Die meisten Segelflieger finden es jedoch deutlich angenehmer, mit gemütlichen 85km/h im Bart zu kreisen.

Wir haben uns also dazu entschlossen, es mit einem neuen Paar Winglets (Flügelaufsätze, die an das Flügelende gesteckt werden) zu versuchen – eines, dass die Flugeigenschaften dem hingehend verändert, dass die 24 auch bei langsamerem Tempo besser steigt. Die neuen Winglets sind also etwas größer, als das 24-Standard Modell und haben ein anderes Flügelprofil, verfügen jedoch über den gleichen Winkel zur Tragfläche. Dadurch soll am Tragflügelende ein kleinerer induzierter Widerstand auftreten, der im besten Fall bessere Flugeigenschaften zur Folge hat. Die Formen für diesen Winglets konnten wir uns freundlicherweise von einem Freund der Akaflieg ausleihen, der diese bereits für seine eigene ASW 24 gebaut hat.

Der Bau war für uns Faserverbunderprobte recht simpel: Die Halbschalen aus Kohlefaser in die vorher lackierte Form einlegen, aushärten. Die beiden Halbschalen zu einem Winglet zusammenkleben. Anschließend haben wir Holzspanten zurecht geschliffen und in diese zwei Stifte eingesetzt, die zur Befestigung des fertigen Winglets am Flügelende dienen. Die Holzspanten mussten dann unter Berücksichtigung des richtigen Winkels in die Rohbau-Winglets eingeklebt werden. Hier bot sich Mumpe, ein zähes Gemisch aus Baumwollflocken und Harz zur Klebung an. Dann folgte nur noch der Feinschliff, kleinere Nachlackierungen – und fertig sind unsere neuen Winglets!

In den letzten zwei Wochen haben wir diese bereits mehrmals getestet. 5 Akaflieger haben inzwischen Starts damit gemacht, davon 3 längere Flüge. Es zeigten sich, neben der optischen Aufwertung des Flugzeuges auch kleine Verbesserungen der Flugeigenschaften. Bei hinterer Schwerpunktlage zeigte sich die 24 mit 80 bis 85 km/h stabil in der Thermik. Bei  vorderer Schwerpunktlage stieg sie auch mit knapp unter 90 km/h gefühlt besser als vorher. Während der Flüge wurde ebenfalls deutlich, dass die Überziehgeschwindigkeit, bei etwas niedrigeren Geschwindigkeiten liegt als mit der Standardausführung.

Dabei muss natürlich bemerkt werden, dass wir kein ausführliches Vermessungsverfahren angewandt haben, sondern an dieser Stelle nur die von unseren Mitgliedern bemerkten Veränderungen wiedergeben können.

Insgesamt betrug der Arbeitsaufwand für den Bau unserer neuen Winglets 70 Stunden. Einige unserer neueren und weniger werkstatterfahrenen Mitglieder konnten zudem ihr Wissen im Bereich Faserverbundbau steigern. Für uns war dies ein sehr nützliches Projekt, das unsere ASW24 attraktiver macht und gleichzeitig einen Gewinn an Erfahrung ermöglichte.