Haubenrahmen lackieren

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 Grobvorbereitung

Zunächst wird die Haube abgenommen und auf einem Tisch mit Styrodurbelag in einer ergonomischen Arbeitshöhe fixiert, um mit den gröberen Vorarbeiten beginnen zu können.

Das obere Ende des Haubenrahmens wird ringsum die Haube mit zwei Schichten hochwertigem Kreppbrands abgeklebt. Diese Abklebung dient als Schutz des Plexiglases beim Abschleifen des alten Lacks (minderwertiges Kreppband muss beim Schleifen oft ersetzt werden).

Das Abnehmen der alten Lackschicht erfolgt mit einem handgroßen langen Schleifklotz und grobem Schleifpapier (Körnung 60-80). Dabei ist auf planes Schleifen zu achten, um später nicht mit zu viel Leichtspachtel Unebenheiten ausgleichen zu müssen oder gar die Schichtdicke des Plexiglases zu verringern.

Nachdem der alte Lack zu großen Teile abgetragen worden ist, wird die Abklebung mittels Kreppband erneuert; diesmal aber ein bis zwei Millimeter über der vorigen Abklebung. Damit die neu aufzubringende Lackschicht später optimal haftet, wird der Lackieruntergrund bis an die Abklebung mittels 60-80er (!) Körnung und Kreuzschliff vorbereitet. Eine sorgfältige Vorbereitung der Lackierung ist die halbe Miete für ein gutes Ergebnis!

Lackiervorbereitung

Nach dem abschließenden Kreuzschliff wird das Kreppband entfernt und die Fläche von etwaigen Kleberesten befreit. Hierfür darf auf keinen Fall Acteton o.ä. verwendet werden, da dies das Plexiglas nachhaltig beschädigen würde. Silikonentferner hat sich hierfür (und für die spätere Entfettung) als geeignet herausgestellt.

Auf der gesäuberten Fläche wird nun direkt an der oberen Kante des Kreuzschliffes mit Konturenband aus dem Lackierbedarf abgeklebt (rotes Klebband, Abbildung 1). Für diesen Schritt muss zwingend dieses spezielles Band verwendet werden, da es erstens ohne Falten in moderaten Radien anzubringen ist und zweites der aufzubringende Lack nicht unter die Abklebung kriechen kann. Die Verwendung eines solchen Abklebebands ist die Voraussetzung für eine saubere Lackierkante! Hierbei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass auf keinen Fall oberhalb des Schliffes abklebt wird, da der Lack an diesen – nicht angeschliffenen Stellen – mit Sicherheit abblättern wird.

Abbildung 1: Konturenband

Die gesamte Haube wird nun mittels Abdeckpapier oder Folie von innen und außen gegen Sprühnebel geschützt. Diese Arbeit muss ebenfalls sehr sorgfältig erledigt werden, um zu vermeiden, dass später Lackrückstände von der Haube entfernt werden müssen. Die Abklebung der Folie / des Papiers erfolgt bis zur Mitte des roten Konturenbandes.

Ziel ist es, im Lackiergang eine Lackschicht mit der ursprünglichen Schichtstärke (beziehungsweise geringfügig dicker, um einschleifen zu können) aufzubringen, um die Passung der Haube mit dem Rumpf wieder herzustellen. Jedoch ist eine gleichmäßig starke Lackschicht nicht zweckmäßig, da dies zur Folge hätte, dass ein starker Übergang zwischen Haubenrahmen und Plexiglas spürbar wäre. Aus diesem Grund wird ringsum die Haube eine Nebelkante aus Kreppband angebracht. Die Nebelkante hilft dem Lackierenden die Dicke des Lackes zum Plexiglas hin zu verringern.

Abbildung 2: Lackierfertig

Die übrigen Arbeiten gleichen denen einer jeden Lackierung: Entfetten, Lack mischen und aufbringen. Der oben beschriebene grobe Kreuzschliff wurde angewendet, da wir die Lackierung mit UP-Vorgelat T-35 durchgeführt haben. Dünnere Lacke, wie beispielsweise Autolacke, vermögen es nicht, einen derartig groben Schliff zu kaschieren.

Abbildung 3: Lackieren mit Nebelkante

Nach der Härtung des Lackes kann mit den Arbeiten für das Finish begonnen werden. Zunächst muss jedoch die komplette Abklebung vorsichtig entfernt werden. Ist beim Lackieren darauf geachtet worden, dass möglichst wenig Lack auf das Konturenband aufgetragen worden ist, kann dieses problemlos vorsichtig entfernt werden. Eine dünne, aber scharfe Lackkante sollte zum Vorschein kommen.

Abbildung 4: Nach dem Aufbringen des Lacks

Für das Einschleifen der Lackstelle muss erneut an der obere Kante der Lackstelle mit zwei Lagen Kreppband abgeklebt werden. Die Verwendung von zwei Lagen Kreppband verhindert, dass die gewollt dünne Lackschicht versehentlich durchgeschliffen wird. Das Einschleifen erfolgt dann wie gewohnt: 600er/800er/1000er/2000er Körnung, aufpolieren und versiegeln.

Viel Erfolg!