Idaflieg-Sommertreffen

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geschrieben von: Vivian Waldheim

Was wäre ein Jahr ohne IDAFLIEG-Sommertreffen? – Unvorstellbar!
Und genau deshalb wurde alles dafür getan, trotz der schwierigen Zeiten die fliegerische Forschung der Akafliegs weiter voranzutreiben. Mit der Maske immer dabei, bedacht darauf niemanden zu nah zu kommen, können die Flugzeuge quasi wie gewohnt vermessen, erprobt und gezachert werden.
Auch wenn die Teilnehmerzahl dieses Mal limitiert war, verschlug es fünf Berliner nach Stendal. Während unser frischlackierter Discus CS über den Landweg seinen Weg zum Flugplatz fand, ist die B13e aus der Luft angereist.
Die erste Woche begann verregnet, entwickelte sich dann jedoch sehr ereignisreich. Zur Vorbereitung auf die Überziehversuche der B13e mit Elektromotor in der hinteren Schwerpunktlage standen zunächst einsitzige Trudelübungen ohne Antrieb an. So konnte unser Pilot sich mit dem Ein-/ und Ausleiteigenschaften vertraut machen, um auf alle Risiken gefasst zu sein. Wir stellten fest, dass sich das Flugzeug viel Zeit lässt, dann jedoch sehr steil trudelt. Nach dem Ausleiten dreht der Flieger höchstens eine halbe bis dreiviertel Umdrehungen nach. Es folgten Überziehversuche mit mittlerer Schwerpunktlage, die ebenfalls unkritisch verliefen. Wie schon im letzten Jahr, bei den Versuchen mit Maximalgewicht, fiel jedoch die hohe Überziehgeschwindigkeit trotz großem Anstellwinkel auf. Die Vermutung liegt nah, dass der Propellerstrahl in dieser Fluglage Einfluss auf den Fahrtmesser nimmt. Daher sind wir dabei die GPS-Geschwindigkeit und die TAS, die aus den LX-Daten gewonnen werden können, zu vergleichen, um festzustellen, ob sich die Differenz bei gleichbleibender Flugrichtung ändert, wenn der Anstellwinkel sich vergrößert. Ein erstes Ergebnis zeigt die Tendenz, dass sich der Verdacht bewahrheitet, doch um wirklich sicher zu gehen, müssen natürlich noch weitere Versuche analysiert werden. Wir sind gespannt, was die Tests mit hinterer Schwerpunktlage ergeben.

Ganz besonders freut uns, dass auch unser Discus spontan neben dem Zachern zur Flugerprobung eingesetzt wird. Die fs35, der neue Prototyp der Stuttgarter Akaflieg, soll als Schleppflugzeug erprobt werden und unser Discus CS ist dazu auserkoren worden, sich als eine der ersten Segelflugzeuge hinten ranzuhängen. Dafür wurden diese Woche schon einige Vorversuche durchgeführt mit einer anderen Schleppmaschine durchgeführt. Auch hier wird es dann wahrscheinlich in dieser Woche ernst.
Wir blicken also voraus auf weitere vollbepackte Tage mit vielen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen, die die Luftfahrt und uns voranbringen.