Unterkunft, Verpflegung, Technik, Vortragsräume – in den Wochen vor dem Wintertreffen schien der Organisationsbedarf nicht abzureißen. 80 Akaflieger wollen von Freitag bis Samstag umsorgt sein – so kennen wir es von den Treffen der letzten Jahre in Darmstadt, Stuttgart und Hannover und so wollten wir es dieses Jahr in Berlin weiterführen. Nach 14 Jahren fand das Wintertreffen der „Interessengemeinschaft deutscher akademischer Fliegergruppen“ (Idaflieg) mal wieder im Nordosten der Republik statt. Natürlich waren wir bestrebt, dem Hauptstadt-Standort die Ehre zu machen, die ihm gebührt. Das Wintertreffen ist eine der regelmäßig stattfindenden Idaflieg Veranstaltungen. Neben den zahlreichen Projektvorträgen liegt der Fokus hierbei auf dem Austausch der Mitglieder untereinander. Das Orga-Team kümmerte sich also um Übernachtungsmöglichkeiten in einer nahe gelegenen Turnhalle, fragte die TU nach Vortragsräumen und Präsentationstechnik. Die Verpflegung übernahmen wir größtenteils selber um studentenfreundliche Preise zu ermöglichen.
Vorstellung des Fortschritts der einzelnen Projekte
Für uns Berliner Akaflieger war das diesjährige Wintertreffen die Möglichkeit, das aktuelle Projekt „B13E“ vorzustellen. Drei Semester- bzw. Bachelorarbeiten fließen in die Entwicklung und Auslegung eines elektrischen Antriebs für unseren Prototypen ein. Ursprünglich war für die B13 ein Verbrennungsmotor angedacht. Von dieser Idee sind wir jedoch platzbedingt und auch wegen der enormen Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität abgerückt. Die Anforderungen an die elektrische Heimkehrhilfe sind: eine Reichweite von mindestens 50km und eine Steiggeschwindigkeit von wenigstens 1m pro Sekunde. Um den in der Rumpfspitze der B13 zur Verfügung stehenden Platz zu nutzen, aber die Segelflugleistungen nicht negativ zu beeinflussen, wird der Vierblatt-Propeller bei Nichtgebrauch in die Rumpfnase eingezogen. In den nächsten Wochen werden die ersten Formen für die Propellerblätter gefräst. Parallel dazu stehen wir in Kontakt mit Sponsoren, die uns bei der Beschaffung der einzelnen Motor-Komponenten unterstützen. Wir hoffen, möglichst bald mit Probedurchläufen beginnen zu können.
In insgesamt 28 Vorträgen ergab sich ein detailliertes Bild der aktuellen Projektfortschritte der einzelnen Gruppen. Stuttgart stellte die Zwischenerfolge beim Bau seines Prototypen FS35 vor, dessen erste Grundlage bereits 2003 entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um einen Schleppmotorsegler mit einer Spannweite von 17,67m und 850kg maximaler Abflugmasse.Die FS35 soll durch größere Motorleistung aber insgesamt weniger Gewicht als herkömmliche Modelle die optimale Schleppleistung für einen Vereinsbetrieb aufweisen. In Aachen beschäftigen sich die Akaflieger ebenfalls mit Elektromobilität. Ihr Ziel ist es, ihre ASW28 mit einem elektrischen Turbo-Antrieb auszustatten. Das Projekt FVA 29 ist in den letzten Jahren stets auf dem Sommertreffen praktisch fortgeführt worden. Ähnlich wie bei der Berliner B13 gilt es auch hier, die Herausforderung von Akkus und Gewicht im Segelflugzeug zu stemmen um sicheres und effizientes elektrisches Fliegen zu ermöglichen.
Gelungene Feierlichkeiten und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem ILR
Dem Vortragsmarathon folgte am Samstagabend eine gelungene Feier, für die wir unsere Charlottenburger Werkstatt zur Partylocation umfunktionierten. Neben den aktiven Idafliegern packten ebenso Ehemalige und Freunde die Gelegenheit beim Schopf, uns einen Besuch abzustatten. Das diesjährige Wintertreffen bot uns auch die Gelegenheit, die wohlwollende Zusammenarbeit mit dem Fachbereich für Luftfahrzeugbau und Leichtbau an der TU weiter zu führen. Den Leiter, Herrn Prof. Bardenhagen, gewannen wir für ein Begrüßungswort, in dem er spannend die Bedeutung des Standorts Berlin für die deutsche Luftfahrt herausstellte. Der Fachbereich wird uns freundlicherweise auch in Zukunft zur Seite stehen, wenn unsere Infrastruktur nicht für alle anstehenden Arbeiten an der B13 genügen sollte.