verfasst von: Annegret Claire Kruschel
Seit dem letzten Bericht über die B14 ist viel passiert. Deutschland und die Welt stehen still und wir sitzen alle zu Hause fest. Das macht natürlich auch die Zusammenarbeit, die für eine Akaflieg so wichtig ist, besonders schwer. Trotz allem sind wir soweit wie möglich in unseren „Home-Offices“ produktiv und haben schon einige Fortschritte erzielen können.
Zur Entwicklung des Grundrisses wurde ein Flügel in 3D modelliert, der dank variabler V-Stellung den Innovationsprozess weit öffnet und eventuelle Datenanpassungen ermöglicht. Im Hinblick auf die Erfahrungen der B13 und den aktuellen Erkenntnissen aus den entstehenden Außenflügeln soll für die B14 eine Bodenfreiheit ermittelt werden, die stets sicheres Landen ermöglicht. Ins besondere auf Grund des Flächenklappenmechanismus in vielfacher Hinsicht eine entscheidende Betrachtung. Außerdem wurde ein Programm geschrieben, welches mit einer geometrischen Formel, als Annäherung an eine Halbellipse, Flügelgrundrisse in einzelnen Iterationsschritten erzeugen kann. Diese, auf fest definierten Randwerten basierenden Grundrisse, werden dann bezüglich Auftriebsbeiwertverteilung, sowie induzierten Widerstand bewertet.
Unlängst haben wir begonnen uns die Steuerung genauer anzusehen, um festzustellen, dass es sich tatsächlich um das Herzstück eines Flächenklappen-Entwurfes handelt. Wir haben aktuell begonnen verschiedene Konzepte zu entwickeln. Um die komplexen Verfahrmechanismen zu realisieren, werden auch elektrische Komponenten, in Form von Aktuatoren, als Bestandteile der Steuerung betrachtet.
Gebunden an unsere Schreibtische und Computer konnte dennoch der beim Idaflieg-Wintertreffen angekündigte Flächenklappen-Workshop realisiert werden. Natürlich nicht in Form eines persönlichen Zusammenkommens, wie ursprünglich geplant, allerdings als digitales Zusammentreffen mit ca. 30 gespannten Zuhörern und Experten. Als Experten galten in diesem Fall Alte Damen und Herren verschiedener Akafliegs, die sich mit den bereits entstandenen Flächen- und Fowlerklappen-Prototypen der Idaflieg-Historie, als damalige Konstrukteure oder Flugerprobungsingenieure, beschäftigt haben. Darunter waren Aktive aus Zeiten der Konstruktions-, Bau- und Flugphasen der SB 11, fs34, Mü 27 und D-40. Die weiteren Teilnehmer setzten sich aus den heute Aktiven Stuttgartern und Berlinern, die den Stand der Dinge der fs36 und B14 vorstellten, sowie allgemein interessierten Idafliegern zusammen. Ziel war es eine Diskussionsebene zum Thema Flächenklappenentwurf zu erzeugen und gemeinsam über Probleme der vergangenen Zeiten, sowie der heutigen Entwurfssituation zu diskutieren. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die vielen fleißigen und motivierten Teilnehmer, aus unserer Sicht war es ein voller Erfolg und hat weitere Motivation in unseren Reihen geweckt.
Wir freuen uns in der Zukunft wieder gemeinsam in unserer Werkstatt zu basteln und dieses Projekt zu verwirklichen.