ILR trifft Kammermark

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Forschen, bauen, fliegen. Das Motto der Akaflieg galt dieses Wochenende auch für die Mitarbeitenden des ILR. Zusammen mit den akademischen Segelflieger:innen hoben die Mitarbeitenden des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik bei bestem Wetter ab.

Der Tag der Akaflieger:innen beginnt beim gemeinsamen Frühstück zunächst wie gewohnt. Doch schon bald treffen die ILR-Mitarbeitenden ein und die Vorfreude auf das besondere Event steigt. Mit einem Flugplatzbriefing lernen die Mitarbeitenden den Flugbetrieb theoretisch kennen: Auf der einen Seite des Flugplatzes steht die Winde, auf der anderen Seite die Flugzeuge. Wo man langlaufen darf und wo es gefährlich werden könnte, wird noch geklärt, bevor es endlich losgeht zum Flugbetrieb.

Die Flugzeuge stehen schon am Start, die Winde ist aufgebaut. Jetzt stellt sich die große Frage: Wer will als erstes Fliegen? Sofort finden sich zwei Freiwillige, die in unsere doppelsitzigen Segelflugzeuge steigen. Die restlichen ILR-Mitarbeitenden machen es sich neben dem Startwagen auf einer Picknickdecke mit einigen Snacks bequem.

Die ersten Cumulus-Wolken am Himmel deuten an, dass ein thermisch aktiver Tag vor uns liegt. Kaum ist das erste Segelflugzeug in die Luft gestartet, gewinnt es weiter Höhe und ist bald nur noch schemenhaft vom Boden zu erkennen. Während das Segelflugzeug seine Kreise dreht, kann die Welt um unseren Flugplatz genauer betrachtet werden; eine ungewohnte Perspektive, aber eine, die man schnell lieben lernt. Am Boden wird währenddessen beobachtet, was um sie herum passiert. Immer wieder starten Segelflugzeuge mit der Wortabfolge „straff, fertig, frei“, gefolgt nach einer kurzen Pause vom Wortpaar „Seil fällt“. Alles beim Flugbetrieb läuft routiniert und alle machen mit. Selbst die ILR-Mitarbeitenden helfen, die gelandeten Flugzeuge zurück an den Start zu schieben.

Dann kommt das nächste Highlight: Die B13e rollt zur Startstelle. Der Akaflieg-Eigenbau ist ein motorisiertes Segelflugzeug mit nebeneinanderliegenden Sitzen. Mit den 23 Metern Spannweite sticht es deutlich neben den anderen Segelflugzeugen heraus. Sofort ist erkennbar, dass sich hinter der Flugzeugnase noch etwas versteckt: Ein elektrisch betriebener 4-Blatt-Propeller fährt aus und entfaltet sich durch die Zentrifugalkräfte bei Inbetriebnahme.

Alex „Schrubb“ Hadzhiyski, erfahrener B13e-Pilot, präsentiert den Ausfahrmechanismus und die Funktionsweise des Elektromotors. Mit nur 8kW/h hat die B13e eine zusätzliche Reichweite von 100km. Der elektrische Erstflug der B13e fand 2019 statt. Im Anschluss wurden die Bremsklappen vergrößert, um der Zulassungsvorschrift JAR-22 gerecht zu werden. Das nächste große Projekt der B13e ist der Bau neuer Außenflügel, die in einer Bachelorabriet bereits ausgelegt wurden. Für den Bau der Formen fehlen jedoch noch Materialien.

Auf der Langen Nacht der Wissenschaften am 17.06.2023 stellen wir unsere Fortschritte hinter dem Hauptgebäude vor. Die B13e wird auch vor Ort sein. Schaut umbedingt vorbei!

Hier findet ihr mehr zu dem Projekt:

Thematisch hat die Akaflieg viele Schnittstellen mit dem Institut für Luft- und Raumfahrt, daher ist es nicht überraschend, dass viele von uns dort Vorlesungen hören oder selbst Tutorien als WiMi halten. Umso größer war die Freude, den ILR-Mitarbeitenden auch einen Einblick in unsere Welt zu zeigen. Schon jetzt kamen Anmeldungen für unseren Segelflug-Anfänger:innen-Lehrgang im September von den Teilnehmenden. In zwei Wochen können sie mit uns die Grundlagen des Segelfliegens erlernen und das Flugplatzleben erleben.

Vielen Dank für den Besuch, wir hoffen viele von euch beim Anfänger:innen-Lehrgang wiederzusehen oder sonst im nächsten Jahr!